BRITISCHE STUDIE BESAGT
Britische Experten haben dies am Mittwoch mit ersten offiziellen Zahlen belegt: E-Zigaretten sind 95 Prozent weniger gesundheitsschädigend als gewöhnliche Zigaretten. Außerdem sollen sie angeblich auch den Ausweg aus der Sucht erleichtern.
Weitere wichtige Erkenntnisse aus dem Bericht der britischen Gesundheitsagentur Public Health England:
► „Es gibt keinen Hinweis darauf, dass E-Zigaretten Kinder und Nichtraucher zum Rauchen verleiten würden.“
► „Raucher, die nicht aufhören können oder wollen, könnten mithilfe der E-Zigarette das Risiko für Krankheit, Tod und gesundheitliche Schäden verringern.“
Die unabhängigen Autoren des Berichts schließen daraus: „E-Zigaretten könnten vor allem die öffentliche Gesundheit revolutionieren, indem sie die enormen Gesundheitsrisiken des Rauchens reduzieren.“
Eine international anerkannte Meinung und solide klinische Studien zu den Gefahren der E-Zigarette gebe es bisher aber nicht, sagt Dr. Martina Pötschke-Langer (64), Leiterin des WHO-Kollaborationszentrums für Tabakkontrolle am Deutschen Krebsforschungszentrum.
„Im Gegensatz zum Giftgemisch des Tabakrauches ist jedes Produkt weniger gesundheitsschädlich, aber die E-Zigarette birgt vor allem Gefahren für Jugendliche und Kinder“, sagte Pötschke-Langer am Donnerstag der BILD.
Nur eins stehe bisher fest: „Der dauerhafte Konsum der E-Zigarette ist sehr gering, er liegt unter einem Prozent.“ Es sei aber wissenschaftlich umstritten, ob sie beim Aufhören hilft oder stattdessen den Einstieg ins Zigarettenrauchen erleichtert.
„Die Werbung für E-Zigaretten wendet sich mit sehr geschicktem Marketing an Kinder und Jugendliche. Dadurch können Neugier und ein eventuelles Probierverhalten hervorgerufen werden“, sagt die Leiterin am Deutschen Krebsforschungszentrum.
In einem Punkt sind sich die britischen und deutschen Experten aber einig: E-Zigaretten sind gesundheitlich bedenklich, und besonders Kinder sowie Jugendliche müssen vor ihr geschützt werden.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtet, der Anteil der Raucher in der Bevölkerung liegt bei knapp 25 Prozent. Der Großteil von ihnen gab an, regelmäßig zu rauchen (21 Prozent). Insgesamt rauchen Männer häufiger als Frauen.