Golisi Akkuhärtetest im RMR-Testverfahren
Golisi Akkuhärtetest im RMR-Testverfahren
Großes Produktportfolio
Golisi bietet seine Akkus grob in zwei Klassen unterteilt und in unterschiedlichen Kapazitäten an. Die goldene G-Serie und die höher gewertete schwarze S-Serie. Während die G-Serie durchgehend mit 25A Dauerentladestrom angegeben wird, soll die S-Serie sogar 35A bereitstellen können. Als kleine Besonderheit gibt die Golisi S35, eine der ersten 21700 Zellen auf dem Markt, ihren Einstand und muss sich gegen die IJOY 21700 beweisen.
Nur eine Momentaufnahme
Zu beachten ist, dass es sich bei diesem Test um eine Momentaufnahme handelt. Während bei den großen Herstellern Sony, Samsung, LG, etc. oft nur kleine Schwankungen in der Fertigung zu verzeichnen sind, und es selten bis nie zu einem kompletten Wechsel der Zelle ohne neuen Namen kommt, ist es nicht unüblich, dass das komplette Innenleben bei vielen kleinen Herstellern ohne Ankündigung komplett wechselt oder eine andere Zelle umgelabelt wird. Noch während des Gemeinschaftstests mit Mountainprophet kam es jedoch bereits zu weiteren Ungereimtheiten bei einigen Zellen, doch dazu mehr bei den jeweiligen Akkus.
CDC / CDR / Real Rating
Diese Abkürzungen definieren, welche Dauerlast ein Akku verkraften kann ohne zu heiß zu werden (<80°C) oder zu früh auf unter 3,2V einzubrechen. Das Constant Discharge Rating ist im Dampferbereich eher weniger von Bedeutung, da die Akkus eher in Pulsen belastet werden, gibt aber dennoch einen guten ersten Einblick in die Leistungs- und Lastfestigkeit der jeweiligen Zelle. Ein Akku, der eine Dauerlast von 20A zu leisten im Stande ist, wird auch bei Pulslasten meistens besser dastehen wie ein 15A Akku.
RMR (Regulated Mod Rating)
Das von Mountainprophet und mir aus der Taufe gehobene RMR resultiert aus einem Pulstest, der an das Zugverhalten beim Dampfen angelehnt, aber durch die kurzen Pausen zwischen den Belastungszyklen stark verkürzt ist. Im Gegensatz zu den meisten Pulstests werden die Akkus auch nicht im CC (Constant Current) Modus getestet, sondern im CW (Constant Wattage) Modus, wie es bei einem geregelten Akkuträger auch der Fall ist. Während die Last zu Beginn, bei noch hoher Spannung, recht moderat ausfällt, steigt diese während des Tests immer weiter an.
Beispiel: Während ein vollgeladener Akku bei 4,20V und eingestellten 100W einen Strom von 23,81A liefern muss, steigt dieser Strom bei seiner Nennspannung von 3,7V bereits auf 27,03A und erhöht sich gegen Ende (~3,20V) auf 31,25A, jeweils zzgl. Verlusten in der Elektronik. 3,20V entspricht dabei der Spannung, bei der die meisten Akkuträger eine „Low Battery“ Warnung ausgeben und die Leistung vermindern.
Neues Messverfahren
Das RMR gibt letztendlich die maximal empfohlene Leistung an, mit der ein Akku beim Dampfen belastet werden sollte und bei der noch mindestens 70% seiner Kapazität nutzbar sind. Aktuell wird das Rating noch verfeinert, soll aber einen ersten Anhaltspunkt geben, in welchem Bereich die Akkus noch sinnvoll eingesetzt werden können.
Der RMR Test verläuft nach folgendem Schema:
- 6s Last, 6s Pause, 5 Wiederholungen, 15s Pause
- Testwerte: 60W / 75W / 90W / 105W / 120W
- Cutoff bei 3,0V oder 70°C, Mindestens 70% der Typical/Nominal Kapazität muss nutzbar sein
Golisi S35 (21700)
40A bei 3750mAh sind selbst für einen 21700 Akku hochgegriffen. Die Samsung 21700 30T hat gezeigt, dass eine solche Lastfestigkeit, zumindest im Moment, höchstens mit 3000mAh möglich ist. Die S35 macht bei 30A nahezu eine Punktlandung und überschreitet die 80°C Grenze nur leicht. Im Vergleich zur IJOY 21700 bleibt sie einige Grad Celsius kühler, obwohl die Kapazität gleichauf oder sogar ein Stück höher ausfällt. Leider scheint die Fertigung noch größeren Schwankungen zu unterliegen und so verhält sich die zweite Zelle zwar bis auf die letzten 20% identisch, weist jedoch eine um knapp 200mAh niedrigere Kapazität auf. Trotzdem hält die S35 sich aber weiterhin länger oberhalb der magischen Grenze von 3,20V, wie der direkte Konkurrent.
30A sind als realistisches Rating zu betrachten. Der initiale Spannungseinbruch, mit anschließender „Erholung“ durch das Erwärmen der Zelle, ist hier aber schon deutlich ausgeprägt. Die Kapazität schwankt dabei von gerade so mittelmäßigen 3550mAh bis hin zu sehr guten 3778mAh, je nach Zelle. Den Unterschied kann man auch schön am Übergang von 20A zu 25A sehen. Drei von vier Zellen entsprechen eher dem unteren Bild, während die „gute Zelle“ eher als Ausreißer nach oben zu betrachten ist. Ob Ausreißer oder nicht, die S35 überflügelt die IJOY deutlich und ist uneingeschränkt empfehlenswert.