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Golisi Akkuhärtetest im RMR-Testverfahren

Golisi Akkuhärtetest im RMR-Testverfahren

Durch: MATTHIAS HOPPE Kommentare: 0

Golisi Akkuhärtetest im RMR-Testverfahren

Großes Produktportfolio

Golisi bietet seine Akkus grob in zwei Klassen unterteilt und in unterschiedlichen Kapazitäten an. Die goldene G-Serie und die höher gewertete schwarze S-Serie. Während die G-Serie durchgehend mit 25A Dauerentladestrom angegeben wird, soll die S-Serie sogar 35A bereitstellen können. Als kleine Besonderheit gibt die Golisi S35, eine der ersten 21700 Zellen auf dem Markt, ihren Einstand und muss sich gegen die IJOY 21700 beweisen.

Nur eine Momentaufnahme

Zu beachten ist, dass es sich bei diesem Test um eine Momentaufnahme handelt. GolisiWährend bei den großen Herstellern Sony, Samsung, LG, etc. oft nur kleine Schwankungen in der Fertigung zu verzeichnen sind, und es selten bis nie zu einem kompletten Wechsel der Zelle ohne neuen Namen kommt, ist es nicht unüblich, dass das komplette Innenleben bei vielen kleinen Herstellern ohne Ankündigung komplett wechselt oder eine andere Zelle umgelabelt wird. Noch während des Gemeinschaftstests mit Mountainprophet kam es jedoch bereits zu weiteren Ungereimtheiten bei einigen Zellen, doch dazu mehr bei den jeweiligen Akkus.

CDC / CDR / Real Rating

Diese Abkürzungen definieren, welche Dauerlast ein Akku verkraften kann ohne zu heiß zu werden (<80°C) oder zu früh auf unter 3,2V einzubrechen. Das Constant Discharge Rating ist im Dampferbereich eher weniger von Bedeutung, da die Akkus eher in Pulsen belastet werden, gibt aber dennoch einen guten ersten Einblick in die Leistungs- und Lastfestigkeit der jeweiligen Zelle. Ein Akku, der eine Dauerlast von 20A zu leisten im Stande ist, wird auch bei Pulslasten meistens besser dastehen wie ein 15A Akku.

RMR (Regulated Mod Rating) 

Das von Mountainprophet und mir aus der Taufe gehobene RMR resultiert aus einem Pulstest, der an das Zugverhalten beim Dampfen angelehnt, aber durch die kurzen Pausen zwischen den Belastungszyklen stark verkürzt ist. Im Gegensatz zu den meisten Pulstests werden die Akkus auch nicht im CC (Constant Current) Modus getestet, sondern im CW (Constant Wattage) Modus, wie es bei einem geregelten Akkuträger auch der Fall ist. Während die Last zu Beginn, bei noch hoher Spannung, recht moderat ausfällt, steigt diese während des Tests immer weiter an.

Beispiel: Während ein vollgeladener Akku bei 4,20V und eingestellten 100W einen Strom von 23,81A liefern muss, steigt dieser Strom bei seiner Nennspannung von 3,7V bereits auf 27,03A und erhöht sich gegen Ende (~3,20V) auf 31,25A, jeweils zzgl. Verlusten in der Elektronik. 3,20V entspricht dabei der Spannung, bei der die meisten Akkuträger eine „Low Battery“ Warnung ausgeben und die Leistung vermindern.

Neues Messverfahren

Das RMR gibt letztendlich die maximal empfohlene Leistung an, mit der ein Akku beim Dampfen belastet werden sollte und bei der noch mindestens 70% seiner Kapazität nutzbar sind. Aktuell wird das Rating noch verfeinert, soll aber einen ersten Anhaltspunkt geben, in welchem Bereich die Akkus noch sinnvoll eingesetzt werden können.

Der RMR Test verläuft nach folgendem Schema:

  • 6s Last, 6s Pause, 5 Wiederholungen, 15s Pause
  • Testwerte: 60W / 75W / 90W / 105W / 120W
  • Cutoff bei 3,0V oder 70°C, Mindestens 70% der Typical/Nominal Kapazität muss nutzbar sein

Golisi S35 (21700)


Golisi S35 (21700)

40A bei 3750mAh sind selbst für einen 21700 Akku hochgegriffen. Die Samsung 21700 30T hat gezeigt, dass eine solche Lastfestigkeit, zumindest im Moment, höchstens mit 3000mAh möglich ist. Die S35 macht bei 30A nahezu eine Punktlandung und überschreitet die 80°C Grenze nur leicht. Im Vergleich zur IJOY 21700 bleibt sie einige Grad Celsius kühler, obwohl die Kapazität gleichauf oder sogar ein Stück höher ausfällt. Leider scheint die Fertigung noch größeren Schwankungen zu unterliegen und so verhält sich die zweite Zelle zwar bis auf die letzten 20% identisch, weist jedoch eine um knapp 200mAh niedrigere Kapazität auf. Trotzdem hält die S35 sich aber weiterhin länger oberhalb der magischen Grenze von 3,20V, wie der direkte Konkurrent.


Golisi S35 (21700)

30A sind als realistisches Rating zu betrachten. Der initiale Spannungseinbruch, mit anschließender „Erholung“ durch das Erwärmen der Zelle, ist hier aber schon deutlich ausgeprägt. Die Kapazität schwankt dabei von gerade so mittelmäßigen 3550mAh bis hin zu sehr guten 3778mAh, je nach Zelle. Den Unterschied kann man auch schön am Übergang von 20A zu 25A sehen. Drei von vier Zellen entsprechen eher dem unteren Bild, während die „gute Zelle“ eher als Ausreißer nach oben zu betrachten ist. Ob Ausreißer oder nicht, die S35 überflügelt die IJOY deutlich und ist uneingeschränkt empfehlenswert.

 

Empfehlenswerte Zelle

Bei dem neu entwickelten Pulstest verhält sich der S35 bis 105W vorbildlich und mit knapp 77% lässt sich auch der Großteil der Kapazität nutzen. Bei 120W ist der Akku allerdings deutlich überfordert und bricht direkt auf knapp über 3,0V ein. Zwar erholt sich die Spannung mit steigender Temperatur auf Grund des sinkenden Innenwiderstandes schnell, danach nähert sich die Kurve aber wieder schnell der unteren Spannungsgrenze von 3,0V. Während die Temperatur mit weniger als 60°C bei 105W und knapp um die 60°C bei 120W vollkommen unkritisch ist, sinkt die nutzbare Kapazität bei 120W auf nicht einmal 50% der nominalen Kapazität.

Golisi S43 (26650)

Golisi S43 (26650)

Über die Golisi S43 ließe sich eigentlich nur Gutes berichten, wenn das Wörtchen „wenn“ nicht wäre. Sie verhält sich ähnlich der IJOY 26650 und zeigt bis 30A Last ein sehr solides Bild.

Auch die Kapazität entspricht mit bis zu 4268mAh voll den Erwartungen und liegt gleichauf mit der Konkurrenz. Auch beim Pulstest zeigt sich der Golisi S43 von seiner besten Seite und meistert 105W mit einigen Reserven. 79% der Kapazität lassen sich trotz der hohen Last entlocken, dabei bleibt die Temperatur mit weniger als 60°C im tiefgrünen Bereich.

Golisi S43 (26650)

Bei 120W stößt der S43 langsam an seine Grenzen, kann aber immer noch 71% seiner Kapazität zur Verfügung stellen.

Aber …

Allerdings gibt es auch, wie angekündigt, ein großes „ABER“: Golisi setzt hier definitiv unterschiedliche Zellen ein. Während die zwei mir vorliegenden Zellen identisch sind, unterscheiden sich die beiden Zellen, die Mountainprophet zum Test erhalten hat, erheblich!

Die Zelle, die aus der Messreihe hervorsticht, bietet zwar sogar ein leicht besseres Bild als die anderen drei, dennoch besteht hier wieder das Problem, das man sich nie sicher sein kann, welche Zellen man denn nun genau erhält! So fällt es schwer der Golisi 26650 eine Empfehlung auszusprechen, hier muss jeder selbst entscheiden ob er ein solches Verhalten tolerieren will.

Warnung

Die vom Hersteller angegebene Belastungsgrenze sollte nicht überschritten werden! Ein Überschreiten der im Datenblatt oder auf der Webseite des Herstellers gemachten Angaben (Last, Cutoff Voltage, Temperatur, etc.) geschieht auf eigene Gefahr! Einige der hier getesteten CDC und RMR Werte bewegen sich bereits außerhalb der Herstellerspezifikation! Keine der hier ermittelten Werte können garantiert werden. Sie dienen lediglich als mögliche Richtwerte. Außerdem können sich die Werte jederzeit durch ein Wechseln oder Ändern der jeweiligen Zelle verändern.

Fazit

Neben einer Vielzahl verschiedenster Zellen hat man bei Golisi auch eigene Ladegeräte im Sortiment.

Die S35 ist zwar noch recht einsam auf weiter Flur, gehört aber trotz Schwankungen mit zu den besten 21700 Akkus am Markt. Wenn Golisi die Schwankungen in den Griff bekommt und dauerhaft die Leistung der im Test besten Zelle erreicht, könnten sie sich am Markt durchaus einen Namen machen. Auch die 26650 gehören, sofern Golisi nicht unangekündigt schlechtere Zellen verbaut, mit zu den besten am Markt und müssen sich hinter IJOY und Efest nicht verstecken.

Preislich sind die 21700‘er und 26500’er Akkus ähnlich positioniert wie ihre direkten Konkurrenten. Zu bedenken ist jedoch auch, dass die Akkus bisher nur in wenigen Shops angeboten werden. Bei steigender Verfügbarkeit ist auch ein Sinken der Preise zu erwarten.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei Mountainprophet, Mooch und Golisi bedanken.

Den vollständigen Artikel inklusive aller 18650 Akkus deren Ergebnisse teilweise bedeutend gemischtere Gefühle hinterlassen, weiteren Details und Messergebnissen könnt ihr in Ausgabe 49 des DAMPFERmagazin nachlesen.

 

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