Selbstwickelverdampfer – die nächste Stufe des Dampfens
Selbstwickler sind in der Dampferszene im wahrsten Sinne des Wortes in „aller Munde“. Diese Verdampfer, bei denen die Heizwendel, also das Herzstück des Geräts, beliebig oft neu gewickelt werden kann, zeichnen sich nicht nur durch die lange Lebensdauer aus, sondern produzieren auch oft durch deutlich mehr Dampf und Geschmack als herkömmliche Fertig-Verdampfer.
Wenn du auf extreme Leistung beim Dampfen, größtmögliche Individualität und exorbitante Dampfmengen viel Wert legst, ist das Selber wickeln für dich genau das richtige! Hinzu kommt, dass sich so nochmals eine Menge Geld einsparen lässt, da die am meisten von Verschleiß betroffenen Teile deiner E-Zigarette (der Coil bzw. der Heizdraht) einfach selber erstellt werden können.
Schauen wir uns doch einmal an, was hinter (und in) diesen Powerpaketen steckt, und welche Modelle es auf dem Markt so gibt.
Ein Blick ins Innere
Ein herkömmlicher Fertigverdampfer besteht meistens aus übersichtlichen Bestandteilen: dem Verdampferkopf mit Heizwendel, einem Tank und einem Mundstück. Ist die Heizwendel erst einmal hinüber, muss man sie selbstverständlich austauschen.
Selbstwickler hingegen lassen sich meistens in sämtliche Einzelteile zerlegen, sodass man bequem an die Heizwendel gelangen und den Verdampfer neu wickeln kann. Dafür wird je nach Geschmack und Selbstwickler entweder Glasfaser, ESS (Edelstahlsieb) oder Silikatschnur und Kanthaldraht oder Nickel/Chromdraht genutzt. Man kann mit der Wicklung aktiv den Widerstand – und damit auch die Leistung – des Verdampfers beeinflussen. Hoher Widerstand bedeutet dabei weniger Flash, aber mehr Dampf und Aroma, niedriger Widerstand viel Flash aber weniger Dampf.
Welches Material und Setting man also wählt, ist eine reine Geschmackssache
Egal, wie kompliziert und technisiert ein Selbstwickler auch aussehen mag, sie alle basieren auf dem gleichen Prinzip. Es wird eine Wicklung gefertigt und auf einer „Base“ an den Pluspolen angebracht. Diese sind meist in Form von zwei Schrauben zu finden, um die der Heizdraht gewickelt wird. Ist die Wicklung angebracht und durchgemessen, wird das Gerät wieder zusammengeschraubt und „eingedampft“.
Der beste Freund eines jeden Dampfers, der selbst wickelt, ist wohl das Multimeter. Mit ihm kann er den gewickelten Widerstand überprüfen und so etwaige Kurzschlüsse vermeiden.
Die Materialien zum Selbstwickeln
Kauft man einen Selbstwickler, ist meist eine kleine Grundausstattung an Wickelmaterial mit dabei. Aber über kurz oder lang gehen auch die einmal zu Ende, und dann muss Nachschub beschafft werden. Doch was braucht man? Und was sind die Vorteile der verschiedenen Dochte?
Selbstwickelmaterialen
Glasfaser: Glasfaser war eine der ersten Materialien, die zum Wickeln genutzt wurde. Es gibt sie in verschiedenen Stärken. Sie ist sehr saugfähig und leitet das Liquid sicher zur Wendel. Wenn Sie allerdings „trocken“ gedampft wird, kann sie kokeln und einen äußerst unangenehmen Geschmack produzieren
Ortmann-Docht: Ist ebenfalls aus Glasfaser gefertigt, allerdings viel grober. Dadurch ist der Ortmann-Docht extrem saugfähig
Silikatschnur: Sie hält deutlich höhere Temperaturen (und damit auch ein „Austrocknen“) aus und ist gerade bei neuen Modellen sehr gerne verbaut. Nachteil der Silikatschnur ist ihr relativ hoher Preis im Vergleich zur Glasfaser, weshalb sie eher bei schon erfahreneren Dampfern beliebt ist, die ihre Wicklungen quasi schon im Schlaf beherrschen.
ESS Edelstahlsieb: Dieses Edelstahlgeflecht kann man im Fachhandel für wirklich kleines Geld bekommen. Seine fantastische Kapillarwirkung und die damit verbundene hervorragende Liquidzufuhr haben ihn sehr schnell sehr beliebt werden lassen. Viele Dampfer schwören, dass durch das ESS mehr Dampf und viel mehr Aroma produziert werden würde.
Kanthal- oder Nickel/Chromdraht: Den Draht gibt es in verschiedenen Durchmessern, wobei die wohl bekanntesten 0,16 und 0,20 sind. Durch die Wicklungen bestimmt man den Widerstand – je niedriger der Durchmesser, umso höher der Widerstand.